Freitag, 7. März 2014

Western Australia V


In Exmouth selber sind wir drei Tage geblieben. Eigentlich wollten wir, wie schon im vorherigen Post erwähnt, eine Schnorcheltour machen, hier waren aber leider auch alle Boote seasonbedingt aus dem Wasser (war aber auch kein Wunder, in dem Örtchen war wirklich absolut gar nichts los). So waren wir die drei Tage dort wieder sehr mit in der Sonne faulenzen beschäftigt. Nördlich von Exmouth gibt es einen National Park, der direkt am Ningaloo Reef ist, das fängt im Gegensatz zum Great Barrier Reef schon ein paar Meter vom Ufer weg an, sodass wir doch noch richtig schön schnorcheln gehen konnten. Vor allem an einer Stelle waren wir wahrscheinlich 2 Stunden im Wasser, so toll war es... An den Stränden dort kann man wohl abends auch super Schildkröten sehen, bei unserem Glück mit den Tieren ist aber das eine Mal als wir da waren wie immer keine aufgetaucht. Fliegen gab es Exmouth außerdem kaum – ein wirklicher Traum!!! - dafür wurden wir morgens immer von Stechmücken zerfressen, aber irgendwas fliegt in der Natur halt doch immer rum. Wir mussten es hier auch nicht wie in Monkey Mia wieder mit den Emus aufnehmen, sondern waren es dieses Mal die Papageien, die uns mal wieder die Konflakes vor der Nase weggeklaut haben.

Letzten Freitag sind wir dann aufgebrochen um weiter nach Tom Price und von dort aus in den Karijini National Park zu fahren. Die Strecke Exmouth – Tom Price hat uns mit 700 km den Tag gefressen, so sind wir aber einfach wieder früh ins Bett und mit dem Sonnenaufgang um 5:30 Uhr am nächsten Tag in den Karijini gestartet.

Unser eigentlicher Plan war, gleich früh morgens einen längeren Walk zu machen, um nicht wieder in die Mittagshitze rein zu kommen. Ab dem Moment, als wir von befestigter auf unbefestigte Straße gewechselt sind, hat unser Auto aber auf einmal (das war sonst noch nie ein Problem gewesen die 4 Wochen davor) angefangen zu überhitzen. So sind wir vorsichtshalber doch erst mal wieder umgedreht und zum Visitor Center gefahren – Frühstück und alles stand eh noch an – um nachzufragen ob sich die Walks, die man eben nur auf unbefestigter Straße erreichen kann, überhaupt lohnen. Das hatte um die Uhrzeit natürlich noch nicht auf, dafür waren die ersten zwei Autos, die wir nach zwei Stunden verlassener Straße gesehen haben (wie hätte es auch anders sein sollen) Jannica und ihre Truppe. Die haben dann sooo sehr von einem Walk im Hancock Gorge geschwärmt, dass wir es doch nochmal versuchen wollten mit der Schotterpiste, die 45 km da hin haben uns mit dem Auto so 1 Stunde 45 Minuten gekostet. Aber es war es echt wert!!!

Ausgestattet mit Bikini, Laufschuhen, Schlüssel, Foto und Trinkflasche (wir wurden von den anderen schon vorgewarnt, dass man die Klamotten auch gleich weglassen kann) sind wir dann losgezogen. Auf halber Strecke sind dann Jannica und Co. auch nochmal dazu gekommen. Der Walk hat wirklich richtig Spaß gemacht, laufen war nur echt nicht so viel drin, dafür musste man den Gorge entlangklettern, im Fluss entlang laufen und manchmal auch an tieferen Stellen durchschwimmen. Ein paar mal so richtig schön hinfallen war da natürlich inklusive, ist aber nicht mehr passiert als ein paar blaue Flecke, die neben dem Muskelkater am nächsten Tag aber nicht mehr so viel ausgemacht haben. Schluss war an einer richtig tiefen Stelle vom Fluss wo sich ein richtiger Pool gebildet hatte, in den man auch von den Felswänden an der Seite reinspringen konnte.





Weil der Walk so super war, sind wir zwei dann einfach noch los zum anderen Walk in der Schlucht nebendran mit dem selben Schwierigkeitsgrad. Der Weg an sich war auch gut, aber nicht ganz so toll wie der davor, dafür war der Pool am Ende echt klasse. Ein richtiges „Loch“ in das man an einer Stange entlang rein klettern konnte.





Am nächsten Tag haben wir noch die Walks in der Dales Gorge Gegend gemacht, mehr wollten wir dem Auto dann doch nicht zumuten (die waren nämlich alle auf befestigter Straße zu erreichen). Ziele waren der Circular Pool, die Fortescue Falls und der Fern Pool. Die Landschaft selber war hier ein wirklicher Traum, vor allem die letzten beiden, da kamen die Pools gestern nicht ran, dafür waren die Walks nicht ganz so spektakulär. Nachmittags haben wir uns dann auf den Weg wieder Richtung Perth gemacht.



Um auch das richtige australische Outback mitzunehmen sind wir dafür den Great Northern Highway entlang gefahren. Das sind ca. 1400 km vom National Park nach Perth und außer 3-4 Örtchen ist da wirklich nichts! Nach dem National Park war dann nicht mehr so viel Zeit (Wenn man nicht grade eine Roadtrain ist, der das nichts ausmacht, sollte man ab der Dämmerung in Australien außerhalb der Städte wegen der Kängurus besser nicht mehr fahren... Auch wenn wir tagsüber von denen echt kaum welche gesehen haben, dafür aber Massen an Kühen), also sind wir bis nach Newman gefahren, wo wir erleichtert aufgetankt haben – es hat zwar gut gereicht, war aber doch etwas knapper, da das Auto ja etwas rumspinnen musste – und auf einen Campingplatz gefahren sind, Duschen war doch ganz angebracht nach den letzten Tagen. Auf dem Weg dort hin hat das Auto auch wieder richtig rumgezickt, das haben wir vor allem gemerkt, als wir auf einmal eine Roadtrain im Rückspiegel hatten, die immer näher kam. Normalerweise fahren wir ja die 110 km/h aus, das ging aber nicht, und so ein Ding hinter sich zu haben, dass 100 fährt und nicht bremsen kann, wir aber nicht mehr als 80 schaffen, war dann doch nicht so witzig. Außerdem haben wir unseren ersten Roadrunner an dem Nachmittag gesehen. Beim ersten mal kam uns ein Warnfahrzeug für „Oversize“ entgegen, der Truck danach war aber nur minimal breiter als eine Fahrbahn, was also kein Problem war. Beim zweiten Mal kam uns wieder eins der Warnfahrzeuge entgegen, kurze Zeit dann aber auch noch ein Polizeiwagen mit Blaulicht auf unserer (!) Straßenseite. Bis wir geschnallt hatten, dass der ja auf unserer Seite fährt, konnten wir dann noch kurz vor knapp das Lenkrad rüber reißen und links ran fahren. Bei dem Roadrunner der DANN kam, haben wir erst mal ziemlich doof geschaut.



In Newman haben wir uns am nächsten Morgen das Auto dann doch mal genauer angeschaut. Da musste irgendwas sein, wenn er auf befestigter Straße jetzt genauso überhitzt und nochmal 1200 km nach Perth wollten wir so echt nicht fahren. Wie sich schnell herausgestellt hat, war unser Kühlwasser praktisch leer. Wir haben mindestens 9 Liter Wasser in den Kühler gekippt, dafür lief es danach wieder einwandfrei. Wie wir es 450 km ohne Kühlung von Tom Price durch den Karijini nach Newman geschafft haben, konnte sich auf dem Campingplatz aber auch keiner erklären. Auf jeden Fall läuft das Auto jetzt wieder einwandfrei und wir sind innerhalb von zwei Tagen, bis Dienstag Abend, problemlos nach Perth gefahren. Das Auto haben wir bis Samstag morgen, also blieben uns noch ein paar Tage um nochmal Perth selber ein bisschen anzuschauen und auch mal ausgiebig shoppen zu gehen, das haben wir bisher eigentlich noch gar nicht gemacht und mit Auto kommt man auch zu den ganzen großen Malls in den äußeren Vierteln.

Ach übrigens haben wir 7.962 km zurückgelegt! Heute Abend geht’s für uns dann nach Cairns.

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