In
Exmouth selber sind wir drei Tage geblieben. Eigentlich wollten wir,
wie schon im vorherigen Post erwähnt, eine Schnorcheltour machen,
hier waren aber leider auch alle Boote seasonbedingt aus dem Wasser
(war aber auch kein Wunder, in dem Örtchen war wirklich absolut gar
nichts los). So waren wir die drei Tage dort wieder sehr mit in der
Sonne faulenzen beschäftigt. Nördlich von Exmouth gibt es einen
National Park, der direkt am Ningaloo Reef ist, das fängt im
Gegensatz zum Great Barrier Reef schon ein paar Meter vom Ufer weg
an, sodass wir doch noch richtig schön schnorcheln gehen konnten.
Vor allem an einer Stelle waren wir wahrscheinlich 2 Stunden im
Wasser, so toll war es... An den Stränden dort kann man wohl abends
auch super Schildkröten sehen, bei unserem Glück mit den Tieren ist
aber das eine Mal als wir da waren wie immer keine aufgetaucht.
Fliegen gab es Exmouth außerdem kaum – ein wirklicher Traum!!! -
dafür wurden wir morgens immer von Stechmücken zerfressen, aber
irgendwas fliegt in der Natur halt doch immer rum. Wir mussten es
hier auch nicht wie in Monkey Mia wieder mit den Emus aufnehmen,
sondern waren es dieses Mal die Papageien, die uns mal wieder die
Konflakes vor der Nase weggeklaut haben.
Letzten
Freitag sind wir dann aufgebrochen um weiter nach Tom Price und von
dort aus in den Karijini National Park zu fahren. Die Strecke Exmouth
– Tom Price hat uns mit 700 km den Tag gefressen, so sind wir aber
einfach wieder früh ins Bett und mit dem Sonnenaufgang um 5:30 Uhr
am nächsten Tag in den Karijini gestartet.
Unser
eigentlicher Plan war, gleich früh morgens einen längeren Walk zu
machen, um nicht wieder in die Mittagshitze rein zu kommen. Ab dem
Moment, als wir von befestigter auf unbefestigte Straße gewechselt
sind, hat unser Auto aber auf einmal (das war sonst noch nie ein
Problem gewesen die 4 Wochen davor) angefangen zu überhitzen. So
sind wir vorsichtshalber doch erst mal wieder umgedreht und zum
Visitor Center gefahren – Frühstück und alles stand eh noch an –
um nachzufragen ob sich die Walks, die man eben nur auf unbefestigter
Straße erreichen kann, überhaupt lohnen. Das hatte um die Uhrzeit
natürlich noch nicht auf, dafür waren die ersten zwei Autos, die
wir nach zwei Stunden verlassener Straße gesehen haben (wie hätte
es auch anders sein sollen) Jannica und ihre Truppe. Die haben dann
sooo sehr von einem Walk im Hancock Gorge geschwärmt, dass wir es
doch nochmal versuchen wollten mit der Schotterpiste, die 45 km da
hin haben uns mit dem Auto so 1 Stunde 45 Minuten gekostet. Aber es
war es echt wert!!!
Ausgestattet
mit Bikini, Laufschuhen, Schlüssel, Foto und Trinkflasche (wir
wurden von den anderen schon vorgewarnt, dass man die Klamotten auch
gleich weglassen kann) sind wir dann losgezogen. Auf halber Strecke
sind dann Jannica und Co. auch nochmal dazu gekommen. Der Walk hat
wirklich richtig Spaß gemacht, laufen war nur echt nicht so viel
drin, dafür musste man den Gorge entlangklettern, im Fluss entlang
laufen und manchmal auch an tieferen Stellen durchschwimmen. Ein paar
mal so richtig schön hinfallen war da natürlich inklusive, ist aber
nicht mehr passiert als ein paar blaue Flecke, die neben dem
Muskelkater am nächsten Tag aber nicht mehr so viel ausgemacht
haben. Schluss war an einer richtig tiefen Stelle vom Fluss wo sich
ein richtiger Pool gebildet hatte, in den man auch von den Felswänden
an der Seite reinspringen konnte.
Weil
der Walk so super war, sind wir zwei dann einfach noch los zum
anderen Walk in der Schlucht nebendran mit dem selben
Schwierigkeitsgrad. Der Weg an sich war auch gut, aber nicht ganz so
toll wie der davor, dafür war der Pool am Ende echt klasse. Ein
richtiges „Loch“ in das man an einer Stange entlang rein klettern
konnte.
Am
nächsten Tag haben wir noch die Walks in der Dales Gorge Gegend
gemacht, mehr wollten wir dem Auto dann doch nicht zumuten (die waren
nämlich alle auf befestigter Straße zu erreichen). Ziele waren der
Circular Pool, die Fortescue Falls und der Fern Pool. Die Landschaft
selber war hier ein wirklicher Traum, vor allem die letzten beiden,
da kamen die Pools gestern nicht ran, dafür waren die Walks nicht
ganz so spektakulär. Nachmittags haben wir uns dann auf den Weg
wieder Richtung Perth gemacht.
Um auch
das richtige australische Outback mitzunehmen sind wir dafür den
Great Northern Highway entlang gefahren. Das sind ca. 1400 km vom
National Park nach Perth und außer 3-4 Örtchen ist da wirklich
nichts! Nach dem National Park war dann nicht mehr so viel Zeit (Wenn
man nicht grade eine Roadtrain ist, der das nichts ausmacht, sollte
man ab der Dämmerung in Australien außerhalb der Städte wegen der
Kängurus besser nicht mehr fahren... Auch wenn wir tagsüber von
denen echt kaum welche gesehen haben, dafür aber Massen an Kühen),
also sind wir bis nach Newman gefahren, wo wir erleichtert aufgetankt
haben – es hat zwar gut gereicht, war aber doch etwas knapper, da
das Auto ja etwas rumspinnen musste – und auf einen Campingplatz
gefahren sind, Duschen war doch ganz angebracht nach den letzten
Tagen. Auf dem Weg dort hin hat das Auto auch wieder richtig
rumgezickt, das haben wir vor allem gemerkt, als wir auf einmal eine
Roadtrain im Rückspiegel hatten, die immer näher kam. Normalerweise
fahren wir ja die 110 km/h aus, das ging aber nicht, und so ein Ding
hinter sich zu haben, dass 100 fährt und nicht bremsen kann, wir
aber nicht mehr als 80 schaffen, war dann doch nicht so witzig.
Außerdem haben wir unseren ersten Roadrunner an dem Nachmittag
gesehen. Beim ersten mal kam uns ein Warnfahrzeug für „Oversize“
entgegen, der Truck danach war aber nur minimal breiter als eine
Fahrbahn, was also kein Problem war. Beim zweiten Mal kam uns wieder
eins der Warnfahrzeuge entgegen, kurze Zeit dann aber auch noch ein
Polizeiwagen mit Blaulicht auf unserer (!) Straßenseite. Bis wir
geschnallt hatten, dass der ja auf unserer Seite fährt, konnten wir
dann noch kurz vor knapp das Lenkrad rüber reißen und links ran
fahren. Bei dem Roadrunner der DANN kam, haben wir erst mal ziemlich
doof geschaut.
In
Newman haben wir uns am nächsten Morgen das Auto dann doch mal
genauer angeschaut. Da musste irgendwas sein, wenn er auf befestigter
Straße jetzt genauso überhitzt und nochmal 1200 km nach Perth
wollten wir so echt nicht fahren. Wie sich schnell herausgestellt
hat, war unser Kühlwasser praktisch leer. Wir haben mindestens 9
Liter Wasser in den Kühler gekippt, dafür lief es danach wieder
einwandfrei. Wie wir es 450 km ohne Kühlung von Tom Price durch den
Karijini nach Newman geschafft haben, konnte sich auf dem
Campingplatz aber auch keiner erklären. Auf jeden Fall läuft das
Auto jetzt wieder einwandfrei und wir sind innerhalb von zwei Tagen,
bis Dienstag Abend, problemlos nach Perth gefahren. Das Auto haben
wir bis Samstag morgen, also blieben uns noch ein paar Tage um
nochmal Perth selber ein bisschen anzuschauen und auch mal ausgiebig
shoppen zu gehen, das haben wir bisher eigentlich noch gar nicht
gemacht und mit Auto kommt man auch zu den ganzen großen Malls in
den äußeren Vierteln.
Ach übrigens haben wir 7.962 km zurückgelegt!
Heute
Abend geht’s für uns dann nach Cairns.