06. Januar 2014 - Flug
Für uns war es endlich an
der Zeit Sydney für's Erste zu verlassen. Es war zwar echt richtig
schön da, nur für eine Stadt waren wir durch Neujahr doch echt zu
lange da. Nachdem wir den restlichen Tag noch etwas im Hostel
gegammelt hatten, haben wir uns abends mit Jannica am Flughafen
getroffen. Unser Flug ging erst um 7 Uhr morgens am nächsten Tag,
also hatten wir noch etwas Zeit tot zu schlagen... die Nacht ging
aber relativ schnell rum – danke Mc Donalds!
07. Januar 2014 –
Hobart
Nachdem wir gut in Hobart
gelandet sind, haben wir erst mal unseren Camper abgeholt. Zu unserer
eh schon ziemlich großen Müdigkeit, kam dann noch die
Autoinspektion dazu – natürlich hat absolut Keine von uns auch nur
ansatzweise eine Ahnung von Autos – aber von außen sah es ok aus,
so sind wir dann erst mal los zum Einkaufzentrum. Hier haben wir uns
mit allem Nötigen, wie Schlafsäcken, Kissen, warmen Klamotten,
Essen, etc. ausgestattet. Wie das bei uns Mädels nun mal ist, war
der erste Tag mit ein bisschen Einkaufen schon schnell wieder rum und
wir haben uns zurück zum Wickedverleih begeben, wo wir dann
netterweise auch unsere erste Nacht verbringen konnten.
08. Januar 2014 –
Cockle Creek
Die erste Nacht in Tasmanien
war natürlich arschkalt – wie hätte es auch anders sein sollen –
und der erste Stopp war dann nochmal beim selben Einkaufzentrum, um
erneut warme Sachen nachzukaufen. Von da aus haben wir unser erstes
Ziel, Cockle Creek, im Süden angesteuert, was wir nach einiger Zeit
auch gut erreicht hatten. Auf dem Weg dort hin musste natürlich erst
mal jede von uns ausprobieren, wie es ist auf der „falschen Seite“
zu fahren. Das mit dem Linksverkehr hat man doch echt schnell raus,
nur ist es für den Anfang noch etwas schwer gewesen, unser Van ist
nämlich so alt, dass er noch eine Gangschaltung besitzt, und die
eine Seite hat so gut wie keine Fenster, also ist die Sicht auch hier
etwas begrenzt. Dort angekommen ging erst mal noch die Diskussion
über den Schlafplatz los, wir wollten natürlich einen der „Free
Camps“ nutzen – die hat es in Australien zu Massen, mal noch mit
Wasser und/oder Toiletten ausgestattet, mal ganz spartanisch – nur
muss es die Tage davon echt viel geregnet haben, dass wir echt Angst
hatten mit unserem Van auf der Wiese irgendwo einzusinken und stecken
zu bleiben. Irgendwann war dann doch ein passender Platz gefunden und
wir haben den Rest des Tages damit verbracht, etwas am Strand rum zu
tigern und einen Stück in den Southwest National Park zu laufen.
09. Januar 2014 – Hartz
Mountains National Park
Nachts ist zum Glück alles
super gelaufen. So haben wir uns dann vormittags auf den Weg zu den
Termal Springs in Hastings begeben – endlich duschen! - die sich
aber eher als ein Schwimmbad, als so heiße Quellen entpuppt haben,
aber das war uns dann frisch gewaschen auch egal. So sind wir dann
Richtung Hartz Mountains NP gefahren, wo wir gleich mal gelernt
haben: Nein, in Tasmanien gibt es nicht gerade häufig Tankstellen.
Ist aber alles gut gegangen. Als wir grade in den National Park
reingefahren sind, kam uns natürlich noch Wasser aus dem Auto in den
Fußraum getropft. Was das schlussendlich war, bleibt noch bis heute
ein Rätsel, mit einem netten anderen deutschen Pärchen, die auch
grade im National Park waren, haben wir uns aber drauf geeinigt, dass
es nichts all zu schlimmes sein kann. Das Auto fährt ja noch, dass
ist eh das einzige, das für die Australier zählt. Im National Park
selber haben wir noch drei wunderschöne Walks gemacht, zum Lake
Esperance, Lake Osborne und zu den Arve Falls. Schlafplatz war wieder
ein Free Campground im National Park.
10. Januar 2014 –
Tasman Peninsula
Die erste Nacht, in der die
Temperaturen endlich mal akzeptabel waren, war geschafft. So sind wir
Richtung Norden die Ostküste hochgefahren und haben die erste
Halbinsel angesteuert. Auf dem Weg gab es ein paar bekannte
Gesteinsformationen zu sehen, die durch Wasser geformt wurden, so
toll fanden wir die dann aber doch nicht. Eigentlich stand bei uns
auf dem Plan nach Port Arthur zu fahren und uns dort ein paar
bekannte Ruinen anzuschauen, das war uns dann aber doch zu teuer und
mit kurzem, aber echt schönen Stopp am White Beach, sind wir dann
lieber weiter nach Norden gefahren. Eigentlich wollten wir einen Free
Camp in Little Swanport ansteuern, (wir haben eine App auf dem Handy,
die uns zum Glück die ganzen kostenlosen Stellen verrät) der war
dann leider nicht auffindbar. Wir kamen dann auf die glorreiche Idee
einfach dem nächstbesten Campingplatzschild nachzufahren, um dann
aber auf einem Schotterweg leider irgendwann nicht mehr den Berg hoch
zu kommen. So ging es dann 100 Meter rückwärts wieder den Berg
runter, bis wir endlich wenden konnten, das mit der tollen Sicht aus
dem Auto und natürlich ist uns auch ausgerechnet da das erste wilde
Känguru vor das Auto gehoppelt (wir standen zum Glück grade).
Schlussendlich haben wir dann noch ein wunderschönes Free Camp ein
paar Kilometer weiter gefunden, wo wir dann mit Blick aufs Meer durch
die Rückscheibe irgendwann eingeschlafen sind.
11. Januar 2014 –
Freycinet Peninsula & Douglas-Apsley National Park
Wir sind extra kurz nach 7
aufgestanden, weil an dem Tag echt viel anstand. Im Freycinet NP
angekommen, haben wir erst mal den Walk zum Wineglassbay-Lookout
gemacht. Die Aussicht war traumhaft, der Weg dort hin aber eher ein
Albtraum von Stechmücken. Komischerweise waren auf dem Weg wieder
runter zum Parkplatz kaum noch Stechmücken auf dem Weg – darüber
wollen wir uns aber jetzt ganz sicher nicht beschweren, da die dummen
Viecher nicht mal vor dicken Jeans halt machen – und wir haben das
nächste wilde Känguru gesehen. Vor allem Jannica muss man nur ein
Tier vor die Nase setzen und sie ist hin und weg. Danach haben wir
einen kurzen Walk am Cape Tourville gemacht, um im Anschluss weiter
in den Douglas-Apsley NP zu fahren. Hier sind wir nochmal auf Tour
gegangen, der Walk ging dieses Mal zu einem wunderschönen Fluss mit
Wasserfall. Geschlafen haben wir an einem echt süßen See, auf dem
es nur so von schwarzen Schwänen gewimmelt hat.
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Douglas-Apsley NP |
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Cape Tourville |
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Wineglass Bay Lookout |
12. Januar 2014 – Bay
of Fires
Das
Ziel heute war die Bay of Fires, wo wir den Binalong Bay Beach
angesteuert haben – echt schön. Eigentlich hatten wir nachmittags
noch vor in den Mount William NP zu fahren, leider mussten wir aber
an der Abzweigung vorbei, da der Tank fast leer war. Bis wir dann
endlich mal eine Tankstelle gefunden hatten, waren wir schon so weit
vom NP weg, dass es uns das doch nicht mehr wert war extra dafür
zurück zu fahren. So sind wir dann weiter gefahren bis nach Penguin,
was uns auch wirklich den ganzen Nachmittag gekostet hat. Wir mussten
dank der tollen Motorkühlung in unserm Auto immer wieder Anhalten
und das Ding abkühlen lassen.
13. Januar 2014 – Rocky
Cape National Park & The Nut
Nach
einer gemütlichen Nacht in Penguin (außgenommen der Güterzug, der
mitten in der Nacht direkt auf den Gleisen neben uns vorbei gefahren
ist, wegen dem wir dann alle eben schnell senkrecht im Bett saßen)
mussten wir erst mal den weltgrößten Pinguin suchen und ein Bild
machen (liebe Grüße hier an Miris Papa). Danach ging's in den Rocky
Cape NP, den wir von zwei Seiten angefahren haben, erst mal den Boat
Harbour Beach und der Sisters Beach und dann noch das Rocky Cape
direkt – echt schön! Auf dem Weg vom Rocky Cape zum Highway zurück
haben wir von weitem einen endlos langen Strand gesehen, den wir
gleich mal suchen mussten und am Ende in Peggs Beach auch noch
gefunden haben, sogar komplett menschenverlassen. Eine Person haben
wir nach Ewigkeiten doch noch auftreiben können, so sind dann auch
die Bilder von uns dreien entstanden. Von dort aus sind wir weiter
nach Stanly zu „The Nut“ gefahren. Auf den Felsen wollten wir
natürlich gleich alle hoch, Sessellift war uns leider zu teuer, also
sind wir fix und fertig den Weg hochgekrachselt – Treppen wären
hier echt angebracht gewesen. Für den Rundweg oben hat es sich aber
wirklich gelohnt und der Ausblick über die umliegende Gegend war
super.
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Peggs Beach |
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Rocky Cape |
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The Nut |
14. Januar 2014 –
Fahrtag
Nach
einem gemütlichen Frühstück – wie immer ungetoasteter Toast mit
Marmelade und Müsli ohne Milch – ging es dann erst mal wieder zum
Coles, natürlich Toast nachkaufen. Von dort aus sollte der Cradle
Mountain NP angesteuert werden, die Hitze (Kurzfassung: Motorkühlung)
und auch die Tankfüllung haben uns einen Strich durch die Rechnung
gemacht und wir sind ein ganzes Stück weiter nach Süden gefahren.
Abends haben wir bei unserem Schlafplatz noch ein weiteres deutsches
Pärchen kennengelernt, mit denen wir noch schön ein Lagerfeuer
gemacht haben.
15. Januar 2014 –
Cradle Mountain National Park
Wir
sind also mit unserem Auto wieder zurück Richtung Norden gefahren.
Im National Park haben wir zum Glück unser Auto am Visitor Center
abgestellt und den Shuttle Bus genommen (zum Ausgangspunkt der Walks
wäre es dann doch noch ein ziemliches gekurve, berghoch und -runter
gewesen). Erst mal sind wir dann zum einem Punkt gefahren, an dem es
anscheinend Wombats zu sehen gibt. Dafür hatten wir aber leider
schon zu spät am Vormittag, also sind wir weiter und haben einen
Walk um den Dove Lake, entlang am Cradel Mountain gemacht.
Nachmittags wollten wir den NP nicht einfach verlassen ohne es nicht
doch nochmal versucht zu haben, also sind wir noch einmal zu dem
besagten Platz gefahren und wir hatten Glück. Für ein paar Sekunden
neben, danach aber immerhin unter dem Weg, haben wir zwei Wombats
(Mama mit Kind) sehen können. Von dort aus sind wir weiter nach
Strahan gefahren wo wir die Nacht am Ocean Beach verbracht haben,
einem 33 Kilometer langen, schön breitem Sandstrand. Eigentlich
haben wir den Platz nach Motto „Free Camp“ angesteuert, bald
durften wir aber feststellen, dass wir uns ja auf der Westseite der
Insel befinden und so haben wir sogar unseren ersten Sonnenuntergang
über dem Meer anschauen können.
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Ocean Beach |
16. Januar 2014 –
Franklin Gordon Wild Rivers National Park
Vormittags
sind wir zu den Henty Dunes gefahren, 30 Meter hohe, riesige
Sanddünen. Obwohl es vielleicht grade mal 11 Uhr hatte als wir da
waren, war der Sand schon so sehr aufgeheizt, dass es uns richtig
die Füße verbrannt hat. Die Dünen durften wir auch erst mal noch
hoch krachseln. Bis wir am Ende wieder am Auto angekommen waren,
waren wir so klatsch nass geschwitzt, das Duschen am morgen hätten
wir uns echt sparen können – immerhin waren die Duschen kostenlos.
Von dort aus sind wir über Queenstown (die 'großen' Städte hier
würden in Deutschland echt schon eher als Kaff durchgehen) zum Lake
King William gefahren. Auf dem Weg dort hin haben wir wunderschöne
Stopps an den Nelson Falls, dem Donaghys Lookout und dem Franklin
River Natur Trail gemacht. Dieser war der heißeste Tag hier in
Tasmanien – eigentlich soll es hier ja eher „kalt“ sein. Die
Hitzewelle, die auf dem Festland für Temperaturen über 46 Grad
gesorgt hat, hat auch Ausläufer hier her gehabt. Dank der Massen an
Stechmücken sind wir ab ca 7 in den Van gehüpft und haben uns für
die restliche Nacht darin eingesperrt. Die Nacht konnte man
schlussendlich echt mit einer Sauna vergleichen.
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Donaghys Lookout |
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Henty Dunes |
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Nelson Falls |
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Queenstown |
17. Januar 2014 – Lake
St Clair National Park
Unser
erstes Ziel für den Tag war der Lake St Clair NP, wo wir einen Mix
aus verschiedenen Short Walks gemacht haben. Im Vergleich zu den
anderen tollen NPs, die wir schon gesehen haben, war dieser aber eher
enttäuschend. So sind wir danach aufgebrochen und nach New Norfolk
gefahren, das Wetter sah eh echt nicht so berauschend aus. Hier sind
wir auch das erste Mal in Tasmanien auf einen richtigen Campingplatz
gefahren.
18. Januar 2014 – Mt
Field National Park
Von New
Norfolk aus sind wir wieder ein Stück von Hobart weg, in den Mount
Field National Park gefahren. Hier haben wir einen drei Stunden Walk
gemacht, entlang an den Russel Falls, Horseshore Falls, dem Tall
Trees Walk und den Lady Barron Falls. Irgendwann auf halber Strecke
ist dann ganz plötzlich ein dicker Baum ca. 20 Meter hinter uns
umgefallen und kurze Zeit später saß noch eine Brown Snake vor uns
auf dem Weg... die Wildnis halt. Nach dem Walk haben wir uns dazu
entschlossen die Nacht auf dem Campingplatz im NP zu verbringen, um
abends bei einer Führung mitzumachen, bei der man Palatypuse sehen
kann. Wie bei Tieren meistens, hatten wir leider kein Glück. Dafür
sind wir aber im Dunkeln selber nochmal los – dank Jannicas
Taschenlampe haben wir zumindest einen Meter weit sehen können –
und haben richtig viele Tasmanian Pademelons gesehen (wie Kängurus
nur klein und richtig fett), Opossums und was eh eigentlich das Ziel
war: Glühwürmchen.
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Horseshore Falls |
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Russel Falls |
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Tasmanian Pademelon |
19. Januar 2014 –
Southwest National Park
Wir
sind an diesem Tag vom Mt Field NP aus die ganze Straße
durchgefahren bis zum Gordon Dam und wieder zurück. Diese schlängelt
sich einmal quer durch den Southwest National Park, zwischen den Seen
Lake Gordon und Lake Pedder durch.
20. Januar 2014 – Mount
Wellington & Hobart
Gleich
früh morgens sind wir auf den Mount Wellington hoch gefahren, leider
hatten wir hier mit dem Wetter ziemliches Pech und der bekannte
Ausblick über Hobart und die ganze Region war von Wolken verdeckt.
Auf dem Weg runter haben wir das Auto dann einfach in einer
Seitenstraße abgestellt und sind so zurück ins Stadtzentrum
gelaufen. So haben wir dann auch noch den Hafen von Hobart, das
Zentrum, Salamanca und das Battery Point Viertel gesehen.
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Battery Point |
Fazit
Tasmanien:
Wir
hatten ein unfassbares Schweineglück mit dem Wetter. Auch wenn es
mal sehr kalt oder fast schon zu heiß für Tasmanien war, hatten wir
ganz selten und dann auch nur nachts Regen. Auch sonst lief immer
alles glatt mit Schlafplätzen, Ausflügen, etc. Klar, als wir den
Flitzer wieder heile los waren, haben wir alle drei Kreuze gemacht,
wir kamen aber überall problemlos an und das ist es, was zählt.
Tasmanien
selber ist absolut wunderschön und wir können jedem nur wärmstens
ans Herz legen – wenn ihr schon mal in Australien sein solltet –
einen Ausflug da hin zu machen. Jedoch sind mindestens zwei Wochen
ein Muss; uns würden auch noch zig Dinge einfallen, die wir hier
gerne sehen würden, sodass locker noch eine dritte oder auch vierte
Woche gefüllt werden könnten.
Toast,
trockenes Müsli und vor allem Nudeln mit Tunfisch rühren wir so
schnell nicht mehr an, zumindest die nächsten zwei Wochen mal nicht,
wie's danach dann die fünf Wochen im Camper an der Westküste
aussieht... wir werden sehen!
Gefahren
sind wir übrigens grob 2600 km. Davon die ersten drei Tage mit Navi,
danach wollte das dumme Ding leider nicht mehr laden, aber wir haben
alles erfolgreich auf altmodische Art mit Karte gemeistert bekommen.